Unsere Reiseroute

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Freitag, 10. August 2012

Cabo de la Vela/ Punta Gallinas

Cabo de la Vela/ Punta Gallinas

Der Beginn

Um nach Punta Gallinas zu kommen, mussten wir einige Zwischenstationen einlegen.
Von Santa Marta nahmen wir einen Bus nach Riohacha. Hier verbrachten wir eine Nacht. Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Taxi weiter nach Urubia.
Da in diesem Ort jeder jeden kannte, organisierte der Taxifahrer uns einen Geländewagen, der nach Cabo de la Vela fuhr. Die Straße dort hin war nicht gepflastert, weshalb man nur mit so einem Wagen dahin kam.
Neben uns dachten sich das auch noch viele andere Personen.
In Südamerika werden alle öffentlichen Verkehrsmittel so vollgeladen, dass wirklich kein Zentimeter mehr Platz ist. Das war hier natürlich keine Ausnahme und so zwängten wir 4 uns zusammen mit 8 weiteren Personen und 2 Kindern in den hinteren Teil des Wagens. Im Fahrerhaus saßen nochmals 3 Personen plus Fahrer.
Da Cabo de la Vela sehr abgeschieden liegt und auf die Nahrungslieferungen von Urubia angewiesen ist, wurde das Dach des Autos überladen.
Da gab es große Packungen Reis, Zucker und Getränke. Damit die gute Ware nicht vom Wagen runterfiel, wurde sie neben Seilen auch mit einer weiteren Person gesichert. Der Mann lag die ganze Fahrt über oben auf den Kisten. Ihm schien das nichts auszumachen, denn er hielt bei ca. 80 km ein Nickerchen. 

da war das Auto noch nicht voll
man beachte den Mann auf dem Auto

Mitten im Nirgendwo hielten wir plötzlich an und zwei Frauen der Wayu stiegen aus und liefen ins Nichts. Sie sind die Einheimischen des Nordens.
Später fuhren wir an einer Hütte vorbei. Sicherlich lebten die zwei Frauen auch in so einer Hütte.

Häuser der Wayu
Nach einem Reifenwechselstopp und einer weiteren halben Stunde kamen wir in Cabo de la Vela an.
Cabo ist ein kleines Fischerdorf mit einigen Touristen. Die meisten von ihnen sind hier um Kitesurfen zu lernen.
Auch hier verbrachten wir nur eine Nacht. Am Nachmittag sprangen wir kurz in das Karibische Meer. Anschließend aßen wir ein leckeres Fischgericht und ließen den Abend am Strand bei einem Lagerfeuer zusammen mit anderen Touristen ausklingen.



Cabo de la Vela

Punta Gallinas

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Geländewagen zum Hafen. Von dort ging die Reise mit einem kleinen Motorboot weiter. Wir fuhren 2 Stunden auf hoher See. Die See war leider sehr unruhig und das kleine Boot musste zum Teil 3 m hohe Wellen überwinden. Die Fahrt war sehr abenteuerlich. 

Punta Gallinas war wie eine andere Welt. Die Landschaft war sehr vielseitig.
Wir fuhren in eine Bucht, die von Mangroven umgeben war. Auf dem Festland blickten wir auf eine Art Steinwüste mit riesigen Kakteen.
Der Ort selbst war ein mini Dorf, bestehend aus ca. 6 Lehmhäusern, in denen 6 Wayufamilien lebten. Die Wayu sind sehr freundlich und an Touristen gewöhnt. Kommen Touristen dort hin, was noch sehr selten vorkommt, organisieren sie Touren geben Unterkünfte und Essen. Wir schliefen in handgemachten, sehr bunten Hängematten und wurden von den Frauen verpflegt.
Das Essen war fabelhaft. Wir hatten die Wahl zwischen frischem Hummer, Fisch oder Ziege, die am Vortag noch vor dem Haus graste. Ein Hummergericht mit zwei verschiedenen Hummerarten kostete umgerechnet ca. 15 Euro. So billig und frisch werden wir dieses luxuriöse Gericht nie wieder bekommen.

Mangrovenwald
Punta Gallinas
Zaun aus Kakteen


Blick auf die Bucht

Von Emilio, dem Hausherren wurden wir willkommen geheißen. Er hatte 3 1/2 Frauen (mit drei war er verheiratet und eine war seine Freundin) und acht Kinder. Die Wayu sprechen fließend spanisch und kennen vieles der modernen Welt. Dennoch war für Emilio Toni der Ansprechpartner. Zwar sagte er auch uns Frauen Hallo, aber seine Kinder stellte er nur Toni vor. Immer wenn Emilio uns etwas fragen wollte, sprach er zuerst Toni an. Allerdings ignorierte er uns 3 Frauen nicht total. Wenn wir bei ihm Getränke bestellten oder ihn etwas fragten, antwortet er uns höflich. Er dachte übrigens, dass die Holländerinnen und ich Tonis Freundinnen wären. Wirklich eine andere Welt.

Mit Hilfe von Touristen kann Emilio sehr gut leben. Seine Kinder hatten aber leider nicht die Möglichkeit in die Schule zu gehen. Es gibt zwar ein Gebäude, dass als Schule genutzt werden sollte, jedoch keinen Lehrer. Die Regierung hat dafür kein Geld. Spielsachen haben die Kinder auch nicht. Um das Spiel mit Autos zu simulieren, wurden einfach zwei Schuhe genommen.
Über unser Geschenk freuten sie sich daher sehr. Toni hatte einen Fußball und Bonbons für sie gekauft.
Die Kinder sind sehr an Touristen gewöhnt, weshalb sie uns gegenüber sehr offen waren. Am Anfang wollten die Jungs mit uns Frauen nicht so richtig reden.
Im Laufe des Tages änderte sich das aber. Sie merkten, dass auch wir mit ihnen spielten.
Der Fußball wurde sehr in Ehren gehalten.

Auch wenn Emilio uns eher ignorierte, machte er einen guten Job. Sowohl als Reiseführer als auch als Vater. Die Tüte Bonbons z. B., die Toni mitbrachte, nahm er an sich und teilte sie ein. Es durfte nicht alles an einem Tag gegessen werden. Auch er spielte oft mit seinen Kindern. Was ich toll fand, war der Fakt, dass er sehr darauf achtete, dass kein Müll umherlag. Einem seiner Kinder passierte es mal, dass ein Stück Plaste runterfiel. Er musste diesem hinterherrennen und es aufheben. Mit dem starken Wind war das gar nicht so einfach.
Erstaunt war ich, als er mit in der Küche half. Also doch nicht so der Macho.

Bei unserer ersten Tour fuhren wir zusammen mit Emilio und seinen Kindern zum Leuchtturm. Wir hatten den nördlichsten Punkt Kolumbiens und Südamerikas erreicht.


Anschließend gingen wir zusammen mit Emilios Kindern zu Fuß weiter. Sie führten uns zu Sanddünen. Wir dachten wir seihen in der Wüste. Auf der anderen Seite der Sanddünen blickten wir aber auf einen verlassenen Strand und die Karibikküste. Der Strand gehörte uns und den Kindern.

Wir können uns glücklich schätzen, dass wir die Natur noch so unberührt sehen durften.
Unserer Meinung nach wird hier in ein paar Jahren der Tourismus boomen. Jetzt kommen noch nicht viele Leute, da geführte Touren nach Punta Gallinas sehr teuer sind. Will man das Ganze auf eigene Faust unternehmen, muss man des Spanisch etwas mächtig sein. Für uns war es deshalb kein Problem.








Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Boot zu einer kleinen Lagune. Das Besondere hier war, dass es der Futterplatz einer Flamingo Kolonie war.
Nach einem abschließenden Fußballspiel mit den Kindern machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Santa Marta.



Spaziergang in Kakteenlandschaft 
letztes Fußballspiel mit den Kindern

Sonnenaufgang 
Emilio und Senor Toni

Das war unser letzter Blogeintrag. Nicht mehr lang und Deutschland hat uns wieder.














Montag, 30. Juli 2012

Ciudad Perdida



Ciudad Perdida - die verlorene Stadt

1. Tag

Unsere Fahrt ins Ungewisse sollte um 10.00 Uhr morgens beginnen. Entsprechend kolumbianischer Verhältnisse starteten wir natürlich 30 min. später.
Unsere Gruppe bestand aus zwei norwegischen Mädels, einer Kolumbianerin, zwei Holländerinnen und uns. Toni war der Hahn im Korb, was ihn nicht störte.

Nach einer Stunde Fahrt stoppten wir und der Fahrer bat uns auszusteigen. Wir hatten einen Platten. Somit hieß es nochmals warten. Nach einer Stunde war der Platten repariert und die Fahrt ging weiter. 1 ½ Stunden später starteten wir unseren Treck.
Jeder sagte uns, dass wir bei diesem Marsch schwitzen werden, wie noch nie zuvor. Damit hatten unsere Vorgänger auf jeden Fall recht. Im zweiten Satz wurde erwähnt, dass das Ganze gar nicht so schwer ist und nur der erste Tag einen steilen Anstieg habe. Fragt mich heute jemand, werde ich ihm ehrlich antworten.

Ja der erste Tag war anstrengend, denn der erste Anstieg war sehr steil und zog sich eine Stunde hin. Nach 15 min. waren mein T-Shirt und meine Hose durchgeschwitzt. Der Schweiß lief wie Wasser. Unsere erste Pause hatten wir nach 45 min. Unser Koch, der vollgepackt war mit Essen und Trinken, war natürlich immer schneller, als wir Touristen. Bei allen Pausen auf dem Weg versorgte er uns mit frischem, saftigem Obst. Bei diesem Stopp gab es Wassermelone.
Nach dieser willkommenen Erfrischung ging es noch weitere 15 min Berg auf. Nach einer spektakulären Aussicht, die wir nur kurzzeitig genossen haben, ging es wieder 400 m Berg ab. Wir erreichten unser erstes Camp.
Wir freuten uns sehr auf den Sprung in den natürlichen Swimmingpool, der von einem Fluss nahe des Camps gebildet wurde. Ein Sprung aus drei Metern und schon waren wir im kühlen Nass. Anschließend gab es ein leckeres und reichliches Abendessen und danach gingen wir schon ins Bett bzw. Hängematte. Zum ersten Mal übernachteten Toni und ich in einer Hängematte.


erster Aussichtspunkt


unser erstes Camp



2. Tag

Nach einer sehr unruhigen Nacht ging es nach dem Frühstück mit dem Laufen weiter. Das Schlafen in der Hängematte ist nicht so entspannend, wie es sich anhört. Die Hängematten waren etwas zu schmal, weshalb wir beide mit Rückenschmerzen und steifen Gliedern aufwachten.
Die erste Stunde war genauso anstrengend, wie der Tag zuvor. Auch dieser Anstieg war sehr steil. Von wegen nur der erste Tag ist wirklich steil. An jedem Tag mussten wir einen steilen Berg überqueren. Am fünften Tag sogar mehrere. Einfach ist anders.

Oben angekommen bekamen wir frische Orangen serviert. Nach einer kurzen Verschnaufpause, dem erneuten Einsprühen mit Moskitoschutz und Tonis Schuhwechsel, ging es weiter. Er hatte sich am Tag zuvor eine Blase gelaufen. Da er weiteren Schmerzen aus dem Weg gehen wollte, entschied er sich mit Badelatschen weiter zu laufen. Nach einem weiteren kurzen Stück bergauf ging es für eine Stunde wieder bergab.
In einem Flussbett gönnten wir uns eine erfrischende Abkühlung. Es war schön mal nicht vom Schweiß nass zu sein. Hier hatten wir Ananas als Zwischensnack.
Insgesamt war die Verpflegung während der fünf Tage ausgezeichnet. Die frischen Früchte zwischendurch gaben uns kleine Energieschübe und die darin enthaltene Flüssigkeit hatten wir sehr nötig.
Nach der Abkühlung durchquerten wir einen weiteren Fluss. Der Weg ging auf der anderen Seite weiter. Nach einem vierstündigen Lauf erreichten wir unser zweites Camp.

Die Schlafmöglichkeiten waren sehr verheißungsvoll, denn es gab richtige Holzbetten mit Matratzen.
Nach dem Mittagessen sprangen wir in den Fluss unterhalb des Camps. Da die Duschen mit dem Wasser dessen gespeist wurden, entschieden wir uns für den direkten Weg. Statt zu duschen, wuschen wir uns im Fluss.





die heutigen Häuser der indigenen Bevölkerung- Kultur der Tayrona


3. Tag

Nach einer erholsameren, aber anfangs sehr geruchsintensiven Nacht, starteten wir den Tag. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit und der täglich wechselnden Personen, die in den Betten schliefen, rochen diese wie nasser Hund oder alte Socken. Zum Glück ist der Geruchssinn in der Nacht nicht aktiv.

Der erste Anstieg war wieder scheinbar unendlich, steil und ging über Stock und Stein. Am höchsten Punkt angekommen, pausierten wir und aßen Ananas. Der Zucker war dringend nötig.
Der Abstieg führte durch den tiefsten Regenwald. Die Landschaft hatte etwas Magisches: Kleine Flüsschen, die in einem Wasserfall endeten, riesige Bäume, bunte Schmetterlinge und alles umgeben vom unendlichen Grün des Waldes.
Wir durchquerten zwei weitere Flüsse. Einen über eine Brücke, den anderen zu Fuß. Zum Glück reichten uns unser Koch und Guide hierbei die Hände. Der Fluss war tiefer als der gestrige und die Strömung war auch stärker. Wäre man gefallen, wäre man nass bis auf die Knochen. Die hohe Luftfeuchtigkeit verhindert das Trocknen der Sachen und die Nächte können im Regenwald relativ kalt werden.
Um 11 Uhr erreichten wir das 3. Camp. Den Rest des Tages nutzten wir zum Schwimmen, Lesen und Karten spielen. Die Betten in diesem Camp stanken weniger als die vom Tag zuvor.





3. Camp 
 4. Tag

5 Uhr morgens klingelte der Wecker. 6.15 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Ciudad Perdida.
Da es als die verlorene Stadt bezeichnet wird, war es natürlich auch auf die letzten Meter nicht so leicht dahin zu kommen.
20 min. liefen wir an einem Steilhang entlang. Unter uns war ein großer breiter Fluss. Da der Weg sehr schmal war und über Stock und Stein ging, mussten wir auf unsere Schritte achtgeben.
Nach einer weiteren Flussdurchquerung zu Fuß waren wir fast am Ziel.
Wir mussten nur noch 1.200 kleine, schmale Treppenstufen erklimmen. Das erinnerte sehr an den Inkatrail.
Oben angekommen warteten noch mehr Treppen auf uns, denn die Stadt ist terrassenförmig angelegt.
Oft hörten wir von Leuten, die die Tour gemacht hatten, dass der Weg das Ziel sei. Die Ruinen selbst wären nicht so spektakulär. Dem stimmten wir nicht zu.
Die Stätte war sehr beeindruckend und steht Macchu Picchu in nichts nach.
Im Gegensatz zu Macchu Picchu konnten wir hier Bilder machen, ohne andere Touristen. Macchu Picchu kann man einfach mit Zug und Bus erreichen, weshalb die Stätte auch täglich von Tausenden Touristen überrannt wird. Um in die Ciudad Perdida zu kommen, muss man einen 5-tägigen anstrengenden Treck bewältigen. Es liegt also auf der Hand, dass sich hier nicht so viele Touristen hin verlaufen.

Von den höchsten Terrassen hatte man freien Blick auf die darunter liegenden. Umschlossen war die Stadt vom Regenwald. Hier lebten ca. 2.400 Menschen der Tayrona Kultur.
Heute lebt dieses Volk in kleineren Hütten inmitten des Regenwaldes.
Auf unserem Weg sind wir ihnen oft begegnet. Kennzeichnend für dieses Volk war und ist, dass der Mann das Sagen hat, fast alle wichtigen Aufgaben jedoch von den Frauen ausgeführt werden. Die Männer liegen die meiste Zeit des Tages in der Hängematte, fällen ab und zu Bäume, falls einer auf das Haus zu fallen droht, und bauen die Häuser. 
Die Frauen sind verantwortlich für die Kindererziehung, das Jagen, Kochen und die restliche Hausarbeit. Mit 25 sollten sie 10 Kinder gebärt haben. Das erste Kind sollen sie nach Einsetzen der ersten Periode bekommen. Da diese ganzen Pflichten sehr kraftaufwendig sind, werden die Frauen auch nur 40-45 Jahre alt.
Ein entspanntes Leben sieht anders aus.

Nach 2 ½ Stunden verließen wir die Stadt. Nach dem Abstieg und dem Rückweg ins Camp war der Tag jedoch noch nicht beendet.
Der Treck ist kein Rundweg. Man läuft den gleichen Weg zurück, den man gekommen ist. Für uns hieß das, dass wir nach dem Mittag zum Camp 3 zurücklaufen mussten.
Nach Weitern 2 Stunden und 45 Minuten erreichten wir das Camp. Die Zeitangabe für diese Strecke war 3 ½ Stunden. Wir beeilten uns so sehr, weil es sehr nach Regen aussah. Eine ½ Stunde, nachdem wir frisch geduscht im Camp saßen, begann es zu schütten, wie aus Kübeln. Nicht umsonst heißt es Regenwald.
Die Gruppen, die sich länger in der Ciudad aufhielten und dementsprechend später losliefen, kamen in diesen Schauer. Sie waren nass bis auf die Knochen. Die Stimmung bei ihnen war am Boden. Wir saßen im Trockenen und betrachteten uns das Naturschauspiel.

Wir hofften, dass es am 5. Und letzten Tag nicht genauso regnete. Wir mussten an diesem Tag den restlichen Weg zurücklaufen, sprich das, was wir an Tag 1 und Tag 2 liefen. Es mussten zwei steile Berge überquert werden. Geplant waren hierfür 7 Stunden.

nur noch 1200 Treppen


Eingang zur Ciudad Perdida

Ciudad Perdida


Utensilien zum Mahlen von Getreide

5. Tag

Nein es hatte nicht geregnet. Der Wettergott war wirklich gnädig mit uns. Ja, der Weg war wirklich anstrengend, aber nicht so sehr, wie wir uns es vorstellten. Wir waren ans Laufen gewöhnt und hatten uns mental darauf eingestellt, dass das kein Spaziergang werden wird.
Unsere Gruppe war die erste, die am Startpunkt ankam. Statt der angepeilten 7 Stunden liefen wir den Weg nur in 6. Wir waren eine sehr fitte super Truppe.

Katja und Marielle, die zwei Holländerinnen, sollten wir nicht zum letzten Mal gesehen haben. Genau wie wir hatten sie vor nach Punta Galinas, dem nördlichsten Punkt in Kolumbien und in Südamerika, zu reisen.
Kurzerhand entschieden wir uns den Trip gemeinsam zu unternehmen. Aber dazu mehr im nächsten Blog.

geschafft, zurück am Anfang

Freitag, 20. Juli 2012

Villa de Leyva

Villa de Leyva

Ruhe, nur eine Hand voll Menschen und unberührte Natur sind die Dinge, nach denen man sich, nach einer Woche in einer Stadt wie Bogota, sehnt. Villa de Leyva ist einer dieser Orte die all diese Erwartungen erfüllen.

Nach vier Stunden im Bus waren wir in einem kleinen verschlafenen Ort, der sich in eine heiße, hügelige Landschaft eingefügt hat.     
Nur drei Blocks vom Busterminal entfernt, befindet sich ein riesiger , mit großen roten Sandsteinen, gepflasterter Platz, an dem direkt unser Hotel lag.
Die Zimmer des Hotels haben sich um zwei große Innenhöfe, die mit vielen Pflanzen bestückt waren, verteilt. Der Kontrast zwischen den Pflanzen, dem weißen Wänden und den blauen Himmel war traumhaft. Der Preis hingegen war eher albtraumhaft, zu mindestens für unser Budget. Bei einem Zimmerpreis von 45 € entschlossen wir uns nur drei Nächte zu bleiben. 


Innenhof des Hotels "La Roca"
Plaza Mejor

Am ersten Tag wollten wir unsere Wanderschuhe mal wieder einlaufen. Wie bei vielen anderen Städten, steht im Hintergrund auf irgendeinem Berg meist eine christliche Statue. Die von Villa de Leyva ist ca. 50 Minuten bergauf entfernt.

Oben angekommen, hat sich wie immer ein schöner Überblick über die Stadt und das Umland geboten. Nur die unzähligen Sandflys (Sandfliegen) haben dem schönen Augenblick einen bitteren Beigeschmack gegeben. Sodass wir uns nach 5 Minuten und 30 Stichen wieder auf den Rückweg gemacht haben. Damit war der anstrengende Teil des Tag beendet.   
Zur Belohnung gab es noch ein Bier in der „Dorfkneipe“. Leider gab es wie so oft schon nur Erdinger Weißbier und kein Paulaner. Also dann doch lieber das einheimische Club Columbia. Der 1860-Schal hat uns auch nicht so gefallen, aber man will ja nicht mit dem Wirt auf Kriegsfuß stehen.

Aussicht auf Villa de Leyva



Nach einer kurzen Nacht haben wir uns um 7.00 Uhr auf den Weg zum Nationalpark
Iguaque gemacht. Nach 60 Minuten im Minibus sind wir weitere vier Stunden bergauf bis zu Laguna Iguaque gewandert. Dabei hat sich die Natur von Nebelwäldern, über Bambuswälder bis hin zu einer hochgebirgs Grasslandschaft mit mannshohen (keine Ahnung was sie waren) gewandelt.



Weg zur Nationalpark Iguaque





Allein auf 3.700 m Höhe angekommen, waren wir umgeben von einer rauen, aber wunderschönen Landschaft. Im Hintergrund der Lagune erhob sich eine Bergkette. Im Vordergrund eröffnete sich uns ein Blick bis ins Tal. Das Kontrast zum lauten, hektischen Bogota konnte nicht größer sein. Die uns all umgebende Ruhe wurde gelegentlich nur von einem beherzten Biss in den Apfel oder Kuchen unterbrochen.
Als dann noch die dunklen Regenwolken der Sonne wichen war der Tag perfekt. 




Angekommen bei der Lagune Iguaque
Was auch immer es ist, es ist groß
Ausblick auf das Umland
Am dritten Tag erkundeten wir das Umland von Villa de Leyva mit den schlechtesten Fahrrädern überhaupt. Vor 18 möglichen Gängen standen mir 6 und Sarah 10 zur Verfügung. 
Nach drei Kilometern kamen wir zu den „Pozos Azul“, ein paar kleine Süßwasserseen.
Schön zum ansehen, da aber das schwimmen verboten war, auch nicht mehr. Wer will auch schon bei 35°C schwimmen gehen.   
Umland von Villa de Leyva
Pozos Azul
Nach zwei weiteren Kilometern kamen wir zu dem bisher schlechtesten Museum in Südamerika „El Fossil“. Ausgestellt ist eigentlich nur das Fossil von einem Kronosaurus, offenbar dem größten und/oder dem am besten erhaltenem der Welt.

Nach einem 8 Kilometer langen Umweg waren wir bei unserem letzten Tagesziel. Einem kleinen archäologischen Park in dem steinerne Penisse ausgestellt wurden. Auch keiner weiteren Erwähnung wert.

Am Abend ging es dann in das Abenteuersportzentrum Kolumbiens, San Gil. In dem wir unter anderem Paragliding gemacht haben.




Achälogischer Park
Steinpenis