Wer denkt, dass es in der Wüste nur Sand gibt, hat sich getäuscht. Die Atacamawüste hat sehr viel mehr zu bieten.
Am 14.1. unternahmen wir unsere erste Tour in die Berge. Beginn war 7 Uhr am Morgen. Für uns Reisende, die meist nie vor 9.00 aufstehen, eine ungöttliche Zeit. Nachdem auch alle anderen 5 Touris abgeholt wurden, ging es in die Wüste.
Die Straßenführungen lies erkennen, dass wir uns in höhere Gefilde begeben werden. Wir fuhren von 2.400 m.ü.NN auf 4.800 m.ü.NN. Die Landschaft, die an uns vorbeiflog war bizarr.
Vor uns sahen wir schneebedeckte Vulkane, wovon einer auch bald auszubrechen schien. Unsere fließend englisch sprechende Reiseleiterin (Pinky) erklärte uns, dass die nähere Umgebung des Vulkans 10 mal am Tag bebte, was ein sehr signifikantes Zeichen dafür ist, dass er bald ausbrechen könnte.
In unserem Auto haben wir von den Eruptionen jedoch nichts mitbekommen, da der Vulkan ziemlich weit von uns entfernt war. Das Spektakel eines Ausbruchs durften wir während unseres Aufenthaltes jedoch nicht mit erleben. Der Vulkan hat sich wahrscheinlich doch noch etwas Zeit gelassen.
Unser erster Halt war auf 4.500 m Höhe. Die Luft in diesen Gefilden ist wirklich sehr dünn.
Nun können Toni und ich auch verstehen, warum ein Mensch bei der Besteigung des Mount Everest für einen Schritt eine Minute braucht. Ok, zugegeben, der Mt. Everest ist fast doppelt so hoch. Aber die knapp 5.000 m reichen auch schon.
Als wir bei unserer Frühstückspause einen kleinen Hügel hoch liefen, schnauften wir, wie nach einem 100 m-Lauf. Sonst ist uns die Höhe gut bekommen. Uns war nicht schlecht und Kopfschmerzen hatten wir auch nicht.
Als wir bei unserer Frühstückspause einen kleinen Hügel hoch liefen, schnauften wir, wie nach einem 100 m-Lauf. Sonst ist uns die Höhe gut bekommen. Uns war nicht schlecht und Kopfschmerzen hatten wir auch nicht.
Nach einer leckeren Stärkung mit Sandwiches und Tee ging die Fahrt weiter.
Der höchste Punkt, den wir erreichten, war auf 4.800 m. Hier wurden wir im Auto alle sehr müde, was für diese Höhe vollkommen normal ist. Wenigstens blieb der Fahrer wach.
Während dieses Ausfluges stellten wir fest, dass die Wüste nicht so trocken ist, wie sie scheint. Vor Millionen von Jahren war die gesamte Atacamawüste ein rießiger Salzsee. Relikte aus dieser Zeit sind ausgetrocknete Salzseen und extrem salzhaltige Lagunen. Aber auch Lagunen gespeist mit Süßwasser gibt es in der Wüste. Das Süßwasser kommt aus dem Boden. An solchen Plätzen gibt es reichlich Fauna und Flora. Hier sahen wir freilebende Flamingos, Pekunias und domestizierte LLamas. Pekunias ähneln etwas dem deutschen Reh. LLamas ähneln Lamas. Sie haben aber keinen Höcker. Aus ihrem Fell werden Kleidungsstücke hergestellt und ihr Fleisch wir in Bolivien und Peru gegessen, aber nicht in Chile. Die Chilen finden es ungenießbar.
Unser zweiter Ausflug am Samstag begann ganz unserem Zeitrhythmus entsprechend, nämlich am Nachmittag. Er führte uns in das Valley del la Muerte und das Valley del la Luna.
Für den Namen des Valley del la Muerte (Deathvally) gibt es zwei Erklärungen. Einerseits geht es darauf zurück, dass ein europäischer Geologe dieses Valley untersuchte und sagte, dass es aussieht, wie der Mars. Das spanische Wort für Mars ist dem für Tod ähnlich und da er es nicht richtig aussprach, hieße es seitdem Valley del la Muerte. Die zweite Erklärung und meiner Ansicht nach plausiblere besagt, dass sich in der Nähe dieses Valleys viele Menschen zu Tode gefahren haben. Was das Aussehen angeht, muss ich dem Europäer Recht geben. Schaut man in dieses Tal, dass mit vielen seltsam aussehenden Hügeln gespickt ist, fühlt man sich, wie auf dem Mars.
Im Valley del la Luna schauten wir uns den Sonnenuntergang an. Jeden Tag schauen sich hier unzählige Touristen den Übergang von Tag zu Nacht an. Man kann es sich so vorstellen: Toni und ich sitzen auf einer Klippe, unter uns eine Marslandschaft, vor uns die untergehende Sonne. Das Farbenspiel war phänomenal.
Nach diesem tollen Sonnenuntergang wollten wir uns auch den Sternenhimmel zu Gemüte führen. Wir aßen fix etwas, schnappten unsere Schlafsäcke und ein paar Decken und machten uns auf eigene Faust auf die Suche nach einem schönem Plätzchen außerhalb der Stadt, dass uns freien Blick auf den Sternenhimmel gewehrte. Nach einem halbstündigem Marsch war das auch schnell gefunden. Schnell war unser Lager aufgeschlagen. Dann mussten wir nur noch nach oben schauen. Man, war das ein Anblick. Noch nie habe ich so viele Sterne gesehen. Da war das Kreuz des Südens, die Milchstraße, Orion und noch viele andere Sternenbilder, von denen ich leider den Namen nicht wusste. Da wir beide von dem Ausflug kaputt waren, mummelten wir uns in unsere Schlafsäcke ein und stellten unseren Handywecker, nur falls einer von uns einschläft. Die Augen hatten wir beide zu, doch wirklich geschlafen habe ich nicht. Toni hingegen hätte ich auch in der Wüste lassen können. Hätte ich ihn nicht geweckt, hätte er die ganze Nacht dort draußen unter freiem Sternenhimmel geschlafen. Nach etwas Überredungskunst konnte ich ihn früh um zwei doch zum Zurückgehen ins Hostel überreden.
Bei dem dritten Ausflug am 16.01. schwammen wir in zwei Lagunen und spazierten auf einem ausgetrocknetem Salzsee. Die erste Lagune hatte einen so hohen Salzgehalt, dass wir darauf floaten konnten. Für die, diesen den Begriff nicht kennen: beim Floaten treibt man auf dem Wasser. Egal wie tief es ist, man geht nicht unter. Schwimmen kann man allerdings auch nicht, da das hoch konzentrierte Salzwasser den Körper immer wieder an die Wasseroberfläche treibt. Es war ein lustiges Gefühl. Jedoch muss man aufpassen, dass das Wasser nicht in die Augen kommt. Das brennt wie Hölle.
Die zweite Lagune war weniger salzhaltig. Um genau zu sein bestand diese Lagune aus zwei Seen, die fast identisch waren und aussahen wie Augen. Wir entschieden uns in dem See zu schwimmen, in dem weniger Touristen waren. Um in diesen See zu kommen, hatten wir die Wahl einen drei Meter tiefen Sprung zu machen oder umständlich an einem kleinen Hang hinunter zu kriechen. Wir entschieden uns für den Sprung. Das ging schneller und machte viel mehr Spaß.
Am 17.01. verließen wir San Pedro und fuhren weiter nach Arica, einer 200.000 Einwohner Stadt, direkt an der Pazifikküste gelegen. Das planschen im Pazifik, Sonnen am Strand und bauen eines Walls inkl. Kleckerburg hat viel Spaß gemacht. Leider schlug der Wunsch nach Bräune in das Gegenteil um. Noch jetzt leide ich unter dem Verlust. Der Sonnenbrand machte meine schöne Bräune zu Nichte.
Die ehemals sonnengbräunte Haut, ist nun wieder weiß.
Schade. Aber es werden sicherlich noch einige Bräunungsgelegenheiten kommen. Doch dann gebe ich noch mehr Acht auf meine Haut.
Na hauptsache ihr hattet keine Salzkruste an euch ;-) und wieder muss ich euch sagen, dass ihr super schöne Fotos eingestellt habt! Bitte weiter so ;-) Es wird Zeit für den nächsten Bericht!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
....warte auch schon auf die nächsten Bilder :-),
AntwortenLöschenlg,
Kathrin