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Dienstag, 29. Mai 2012

Die Galapgos Inseln Teil 1 von 3

Tag 1 - Tag 3

Die Galapagos Inseln haben den Ruf unbeschreiblich schön zu sein. Davon mussten wir uns selber überzeugen, und jetzt kann man schon soviel sagen: Sie waren auf jeden Fall die Reise wert.   

Man fühlt sich wie ein Gast in einer Parallelwelt, die von unzähligen Seelöwen und Blaufußtölpeln (Bluefotted-Boobies) bevölkert wird.
Alle Reisenden die wir getroffen haben sagten, dass es das tollste war, was sie bisher erlebt hatten.
Wir können ja jetzt mitreden und wir müssen all unseren Vorrednern Recht geben. Bislang konnten wir nicht sagen, was unser absolutes Highlight der Reise ist, dies können wir allerdings nun.    
Die Antwort „die achttägige Tour auf den Galapagosinseln“.
Warum das ganze so einmalig war, beschreiben wir euch nun.

Die Galapgosinseln bestehen aus 14 größeren und ca. 100 kleinen bis winzigen Inseln. Fünf von den größeren Inseln haben wir mit unserem Boot angesteuert.

1. Tag - Insel Santa Cruz

Nach dem Frühstück in unserem Hostel in Guayaquil fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen.
Nach einem angenehmen zweistündigem Flug landeten wir um 10.50 Uhr auf der kleinen Insel Baltra. Diese liegt ca. 1 km von der zweitgrößten Insel Santa Cruz entfernt.
Nachdem sich all unsere Gruppenmitglieder, 14 weitere, zusammengefunden hatten, fuhren wir mit einem Bus zu einer Anlegestelle, von der wir in Schlauboote umstiegen und zu unserer Yacht „Floreana“ gefahren sind.
Sie sollte unser neues zu Hause für 8 Tage werden. Die Kabinen waren sehr klein (ca. 3 m²), aber es gab alles was man brauchte: Bett, Bad mit Dusche, WC und Waschbecken.

Nach dem reichlichen und sehr nahrhaftem Mittagessen fuhren wir mit den Schlauchbooten auf die Insel Santa Cruz. Auf unserem Tagesplan stand das Beobachten von Riesenschildkröten.
30 min fuhren wir mit einem Bus ins Landesinnere und schon auf diesem Weg sahen wir die erste Schildkröte. Sie saß an der Straße gleich neben den Kühen, die auf den Feldern der Farmer grasten. Ein seltsames Bild.
Es folgte eine kleine Wanderung in den Wald, der so gar nicht nach den Galapagosinseln aussah, sondern mich eher an einen Wald in Europa erinnerte.
Plötzlich sahen wir mitten auf dem Weg vor uns eine Riesenschildkröte, die Gras fraß und sich nicht von uns stören ließ. Unser Guide (Victor) sagte, dass sie jung sei, ca. 80 Jahre alt.
Die Frage des Alters ist hier nicht mit der eines Menschen zu vergleichen. Riesenschildkröten können bis zu 200 Jahre alt werden. Geschlechtsreif sind sie mit 40.

kleine Riesenschildkröte
Das sollte nicht die letzte Schildkröte sein, die wir an diesem Tag zu sehen bekamen. Vier jüngere und zwei ältere dieser faszinierenden Spezies folgten. Unter den jüngeren war eine Babyschildkröte. Unser Guide freute sich sehr über ihren Anblick, denn sie ist ein Zeichen dafür, dass sich die Riesenschildkröten wieder vermehren.
Die älteste, die wir sahen, war laut Victor ca. 180 Jahre alt. Ein Männchen in dem Alter wiegt knapp 250 kg. Er war 1 1/2 m groß, ein echter Koloss. Auch er fras in aller Seelenruhe seine Gräser. Scheinbar fühlte er sich von den zahlreichen Kameras dann doch gestört. Er bewegte seine 250 kg zu dem nächstgelegenem Schlammloch und grub sich dort ein. Es war beeindruckend zu sehen, wie er sich für seine Verhältnisse relativ schnell fortbewegte.
Manch andere Schildkröte fand den Rummel um sie auch nicht so toll. Sie wollte nicht mehr für unsere Fotos posen. Stattdessen zog sie den Kopf zurück in ihren Panzer und fauchte uns an.
Ein interessanter Zufall, den ich hier erwähnen möchte ist, dass zum einen der Kopf dieser Schildkröten sehr dem von E.T. ähnelt und ihre Augen sehr viel Weisheit ausstrahlen. Ist ja auch kein Wunder, bei dem was die schon alles erlebt haben. Kleiner Rückblick was in den letzten 180 Jahren auf der Welt passiert ist:
  • 1859 – Carles Dawrin veröffentlicht „Die Entstehung der Arten“ inspiriert durch seinen Aufenthalt auf den Galapagos Inseln
  • 1919 – Prohibition in den USA
  • 1950 - Werner Stengel entwickelt zusammen mit Anton Schwarzkopf den ersten risikofrei fahrbaren Looping.



große Riesenscholdkröte (ca 180 Jahre)
Nach dieser Begegnung der 3. Art erkundeten wir eine Höhle, die durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Ein riesiger Lavastrom kühlte sich an seiner Oberfläche ab, wodurch diese erstarrte. Im Inneren floss Lava weiter. Als der Ausbruch endete, riss der Lavastrom ab und die erstarrte Kruste lief im Inneren leer. Der begehbare Teil der Höhle ist ca. 1.000 Meter lang. Zudem gibt es noch zahlreiche Verzweigungen, die nicht touristisch begehbar sind.


Wildpferde auf der Insel Santa Cruz
Eingang in die Lavahöhle
in der Lavahöhle
Zurück auf dem Boot gab es wieder lecker Abendessen. Bevor wir uns in unsere Kabine begaben sahen wir vom Boot aus einen ca.2 m großen Hai, der um das Boot schwamm. Bei seinem Anblick freute ich mich nicht mehr so aufs Schnorcheln, denn auch dabei sollten wir Haien begegnen.
Er war jedoch nicht allein. Wir hörten ständig ein Platschen. Mit Hilfe unserer Kopflampen sahen wir, dass ein Seelöwe ums Boot sprang und Fische jagte. Scheinbar tat der Hai das gleiche, denn den Seelöwen verfolgte er nicht.
Erschöpft und berauscht von den Eindrücken des ersten Tages hofften wir schlafen zu können. Da wir jedoch in der Nacht den Standpunkt wechselten, schaukelte es so sehr, dass wir kaum Schlaf bekamen. So ist das eben, wenn man Urlaub auf einer Yacht macht. Während wir verzweifelt versuchten zu schlafen, bewegte der Kapitän die Yacht von der Insel Santa Cruz zur Insel Genovesa im Nordosten.

2. Tag – Insel Genovesa

Nach einer unruhigen Nacht klingelte um 6.30 Uhr der Wecker. Um 7.00 Uhr gab es ein üppiges Frühstück (wir wurden von der Crew wirklich gemästet).
Um 8.00 Uhr erlebten wir unseren ersten nassen Landgang, sprich, das Schlauchboot hält am Strand, Victor springt aus dem Wasser, um es fest zu halten und der Rest der Gruppe hüpft, genau wie er, barfuß ins kalte Nass.

Der Wettergott war sehr gnädig gestimmt, denn wir hatten an diesem, wie auch an den Folgetagen, strahlenden Sonnenschein.
Der Strand allein war schon traumhaft mit klarem, azurblauen Wasser und weißem Sand. Nur in der Karibik kann es schöner sein.
Begrüßt wurden wir von einem kleinen Seelöwenbaby, dass uns fälschlicherweise für seine Mutter hielt. Es watschelte uns, schreiend nach Milch, hinterher und wir entgegnen ihm mit Lauten wie „ohhh, ist das süß“ und dem Geräusch vieler knipsender Kameras.
Seine Mutter war gerade im Meer, um zu fressen.
Seehunde können an Land sehr schlecht sehen. Sie erkennen nur schemenhaft Figuren. Unter Wasser dagegen haben sie Adleraugen. 

Unser erster Baby Seelöwe auf Genovesa
Nachdem wir ca. 100 Bilder von dem niedlichen Wesen gemacht hatten, bewunderten wir den Rest unserer Umgebung. Wir verbrachten ca. eine Stunde nur an dieser Stelle. Der Landgang war auf zwei Stunden angesetzt. Natürlich konnten wir das nicht mehr einhalten. Es ist aber auch so süß gewesen.


  



Um uns herum und über uns waren zahlreiche verschiedene Vogelarten zu sehen. Da gab es beispielsweise den Rotfußtölpel, den Nazcatölpel (engl. Boobies: was viel lustiger klingt, als der deutsche Begriff) und den Fregattenvogel.
Glücklicherweise waren wir zur Paarungszeit auf der Insel, weshalb wir das lustige Balzverhalten der Fregattenvögel miterleben konnten.
Das Männchen hat unter dem Hals eine rote Tasche. Um dem Weibchen zu imponieren, bläst er diese wie einen Ballon mit Luft auf und gibt witzige Laute von sich. Ganz nach dem Motto, der mit dem größten Ballon hat auch die besten Chancen bei den Mädels.

Balzverhalten der männlichen Fregattenvögel
Es war erstaunlich zu sehen, wie furchtlos die Tiere uns Menschen gegenüber waren. Die Fregattenvögel zelebrierten ihr Balzverhalten direkt neben uns. Andere Vögel flogen so tief, dass sie uns fast am Kopf trafen.

Da man so nah an die Tiere herankam, war die Zoomeinstellung der Kamera unnötig.
Wir fühlten uns wie in einer anderen, fremden Welt, in der wir die Eindringlinge waren. Wer Jurassic Park gesehen hat, bekommt eine Ahnung von unseren Gefühlen. Überall um uns herum hörten wir seltsam, fast prähistorisch klingende Laute. Schauten wir nach oben war der Himmel voll von großen schwarzen Flügeln. Ja der Satz „wie in einem anderen Universum“, ist wirklich passend.
Victor erklärte uns, dass die Tiere uns nicht als Bedrohung ansehen. Die Menschen besiedelten erst sehr spät manche der Inseln (17 Jh.)und zum Glück wilderten sie dort nur für kurze Zeit. Heute, wo das gesamte Areal der Galapagosinseln ein Naturschutzpark ist, sehen uns die Tiere nur als eine weitere Spezies.

Nester der Blaufußtölpel direkt am Weg




Wir folgten dem markiertem Pfad und begegnetem noch weiteren Seelöwen.
Nach unserer 90 Minütigen Erkundung auf dem Land, ging es ab ins Wasser. Der erste Schnorchelgang folgte. Die Unterwasserwelt ist genauso farbenfroh, wie die über Wasser. Auch hier haben die Fische keine Angst. Ich schaute Papageifischen beim fressen zu und schwamm einem Doktorfisch hinterher.
Kurz bevor wir aus dem Wasser raus mussten, sprangen 2 Seelöwen ins Wasser und schwammen an mir vorbei. An Land sehen sie noch schwerfällig aus. Im Wasser zeigten sie ihre Eleganz und Schnelligkeit. 


Bei unserem zweiten Schnorchelgang nach dem Mittagessen schwammen wir an einer Klippe entlang. Die Unterwasserwelt sah hier ganz anders aus, als am Strand. Mitten aus dem Nichts kam ein Fischschwarm direkt auf mich zu und ehe ich mich versah, war ich mittendrin.



2. Landgang Genovesa



Nach einem trockenen Landgang, sprich aus dem Schlauchboot heraus, gingen wir auf einem Steg an Land, bestritten wir unsere zweite Wanderung an diesem Tag. Schon wieder unterschied sich die Landschaft von der auf der anderen Seite der Insel. Hier gab es mehr Sträucher und weitläufige Grasflächen.



Wir machten uns auf die Suche nach Eulen, die hier oft zu finden wären. Zwei konnten wir ausfindig machen.

Interessanter fand ich jedoch die Fütterungsszene eines Nazcatölpels. Das Junge steht mit offenem Schnabel bei der Mutter und schreit nach Futter.
Die Mutter öffnet ihren Schnabel und würgt den gerade gefangenen Fisch hervor, wobei das Junge seinen Schnabel in den der Mutter steckt.
So unappetitlich das ganze aussieht, so faszinierend ist es auch.
Leider nimmt diese Geschichte kein gutes Ende, denn ein Fregattvogel kommt im Sturzflug auf die Tölpel zu geflogen und klaut der Mutter und dem Jungen den Fisch aus den Schnäbeln. Das Junge schreit noch lauter, denn jetzt muss es leider leer ausgehen.
Die Fregattvögel sind Piratenvögel. Sie warten bis ein anderer Vogel einen Fisch gefangen hat, um ihm diesen später vor seiner Nase weg zu klauen.

Wer ist die Schönste im ganzen Land?
Naczatölpel mit Brut
Unzählige Vogelarten
Fregattvogel beim Beutezug
Naczatölpel bei der Fütterung
Nest der Blaufußtölpel
Sonnenuntergang auf Genovesa

Zurück auf der Yacht freuten wir uns aufs Abendessen. Leider verging der Hälfte unserer Gruppe das Essen, was nichts mit der vorher beschriebenen Szene zu tun hatte. Noch vor dem Essen ging die Fahrt weiter zur nächsten Insel. Die See war etwas Unruhig und da wurden viele von uns von der Seekrankheit heimgesucht. Das Essen ließ ich mir noch schmecken, aber danach war auch mir etwas mulmig im Magen und ich legte mich in die Kabine. Toni hatte seine Freude an der Appetitlosigkeit der anderen. Das Geschaukel bereitet ihm keinerlei Probleme, weshalb er sich zweimal Nachschlag holte.

3. Tag Insel Santiago - Sullivan Bay

Am nächsten morgen wachten wir in der Nähe der Insel Santiago auf.
Bei unserem ersten Landgang in der Sullivan Bay wurden wir wieder von einem Seelöwen begrüßt, dieser ist jedoch ausgewachsen. Faul lag er am Strand rum und fragte sich, welche komischen Wesen da jetzt kommen.
Kurz bevor wir den markierten Pfad entlangliefen, wollte auch noch ein Falke schauen, wer da in sein Territorium eingedrungen ist. Wie eine Statur saß er eine ganze Weile auf einem Stein, um sich dann erhaben in die Lüfte zu bewegen. 

Galapagosfalke
Strand der Vulkaninsel Santiago

Santiago ist, wie alle Galapagosinseln, eine Vulkaninsel. Der Strand war wunderbar weiß und die erkaltete Lava auf der wir liefen hatte die lustigen Namen Ahoihoi und Ah Ah. Soweit das Auge reichte, sah man erkaltet Lava, wie eine Mondlandschaft. 

Links Ahahlava - Rechts Ahoihoilava
Abdruck eines Blatts in der Lava


Lavalissard
Der zweite Schnorchelgang nach dem Mittag war noch spektakulärer. Ich hatte meine erste Unterwasserbegegnung mit gleich zwei Riffhaien. Sie schwammen direkt unter mir.
Die weiße Spitze an Rücken- und Schwanzflosse (White-Tipped Reef Shark) zeigt, dass diese Haie nicht aggressiv sind, für uns Schnorchler also keine Gefahr darstellen. Sie waren ca. 2 m lang und bewegten sich anmutig durch das Wasser. Nicht weit von ihnen versteckten sich zwei Stachelrochen unter einem Felsvorsprung. Sie wollten nicht von uns fotografiert werden, denn sie kamen aus ihrem Versteck nicht heraus. Über Wasser saßen auf einem Stein Galapagospinguine. Sie sind die drittkleinsten ihrer Art und sehen sehr putzig aus. Gleich daneben hockte ein Pelikan, der auf den richtigen Zeitpunkt wartete, um fischen zu gehen.

White-Tipped Reef Shark
Blauer Seestern
Schildkröte
Doktorfische




Bei unserer zweiten Wanderung erklommen wir die Treppen zum Leuchtturm auf der Insel Bartolome. Von dort oben blickten wir auf das gesamte Ausmaß des riesigen Lavafeldes. Wir hatten einen wunderschönen Panoramablick. Am Fuß der Treppen sonnten sich zwei junge Seelöwen, einige sehr prähistorisch aussehende Landleguane (Iguanas) und viele rote Krebse.

Insel Bartolome
Galapagospinguine
Sicht auf das Lavafeld 
Bartolome mit Santiago im Hintergrund



Der zweite Teil folgt in ein paar Tagen.


Mittwoch, 9. Mai 2012

Region um Chachapoyas

Kuelap

Die Stadt Chachapoya war eines unserer letzten Ziele in Peru. Hier erkundeten wir die Ruinen von Kuelap und den Wasserfall Catarata de Gocta.

Die Überbleibsel dieser Präinka-Zitadelle sind in ihrer Pracht nur durch die Ruinen von Machu Picchu übertroffen. Sie thronen hoch in den Bergen südöstlich von Chachapoya.
Kuelap wurde zwischen 900 und 1100 nach Christus errichtet und 1843 wieder entdeckt. Die Ruine besteht aus Millionen bemerkenswert gut erhaltener Steine. Manche Wissenschaftler sagen, dass hier mehr Steine als für den Bau der Chepospyramiden in Ägypten benutzt wurden.
Ca. 3500 Menschen des Volkes der Chachapoyas lebten in den Ruinen, die von einer bis zu 20 m hohen Mauer umgeben sind. Im Inneren ist die Stadt in 3 Ebenen untergliedert. Je nach ihrem damals Status in der Gemeinde, lebten die Menschen auf den unterschiedlichen Ebenen. Je Höher desto besser.

Anders als in Machu Picchu ist Kuelap nicht so überschaubar und weitläufig. Durchquert man das Eingangstor, hat man das Gefühl in eine andere, alte Welt zu kommen. Überall um die gut erhaltenen, rundgebauten Ruinen wachsen Bäume. An den Stämmen dieser befinden sich wunderlich aussehende Pflanzen, die wie sich herausstellte Parasiten sind. Kurz oder lang töten sie den Baum. Schön aussehen tuen sie aber trotzdem.

Ein weiterer Unterschied zu Machu Picchu ist, dass man in Kualep nur auf sehr wenige Touristen trifft. Neben unserer Gruppe, die aus 16 Leuten bestand, hatten wir den gesamten Schauplatz dieser alten Kultur für uns. Auch diese Tatsache unterstütze ihren mystischen Charakter. Wie ihr im Machu Picchu Bericht lesen konntet, wird es von Touristen im wahrsten Sinne des Wortes überannt.
Vielleicht droht dieses Schicksal auch Kuelap. Aber wir hatten noch das Glück diese märchenhafte Stätte nahezu Touristenfrei zu genießen.

Was Machu Picchu und Kualep allerdings gemein haben, ist der phantastische Ausblick. Beide Ruinen sind auf hohen Bergen gebaut, weshalb man den Blick weit in die umgebenden Berge schweifen lassen kann.








Catarates de Gocta


Am nächsten Tag unternahmen wir die Tour zu dem 771m hohen Wasserfall. Auch hier scheiden sich die klugen Geister. Man streitet sich darum ihn zwischen dem dritt-und fünfzehnhöchsten Wasserfall zu kategorisieren. Es kommt auf die Blickweise an, denn der Wasserfall ist auf zwei Ebenen. Misst man ihn im ganzen, dann kommt man auf die 771m. Misst man jedoch nur die erste oder die zweite Ebene ist er logischerweise kürzer. Uns war das egal. Eindrucksvoll war er auf jeden Fall. Leider konnten wir ihn nur im strömenden Regen betrachten. Während der 2 1/2h Wanderung begann es zu Schütten wie aus Kübeln. Das Schwimmen in seinem Becken ersparten wir uns, denn nass genug waren wir schon.

Übrigens entdeckt wurde der Wasserfall erst 2005 von dem Deutschen Stefan Ziemendorff. Wir Deutschen sind aber auch überall ;-)




Mittwoch, 2. Mai 2012

Die Nazca Linien


Abgesehen von den Nazcalinien gibt es in Nazca wirklich nicht viel zu sehen. Es ist eine staubige, dreckige Wüstenstadt, in der man nicht unnötig viel Zeit verbringen möchte.

Benannt sind die Linien, die Wüste und die Kultur nach der Stadt Nazca.
Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen, sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern. Beispielsweise sieht man dort Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen.
Oft sind die Figur bildenden Linien nur wenige Zentimeter tief.

Bei der Frage, wann genau die Nazcalinen entdeckt wurden, scheiden sich die Geister. Die einen sagen 1901, die anderen 1924 oder 1926.
Bei der Entstehung dieser mystischen Linien der Nazcakultur sind sich die Spezialisten schon einiger.

Entstanden sind die Bilder durch Entfernung der oberen Gesteinsschicht, die von Wüstenlack überzogen ist. Dieser Wüstenlack besteht aus einem rostroten Gemisch aus Eisen und Manganoxiden. Dadurch kommt das hellere Sedimentgemisch zum Vorschein und bildet deutlich sichtbare, beigegelbe Linien.

Weltweit bekannt wurden die Linien nach 1949 durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche. Bis zu ihrem Lebensende 1998 setzte sie sich unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser Wüstenfiguren ein und bemühte sich um deren Interpretation.

Viele der Figuren sind durch Fuß und Autospuren zerstört worden. Erst durch die Initiative Reiches ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um eine weitere Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt. 

Durch ihre enorme Größe sind die Figuren nur aus großer Entfernung zu erkennen, was am besten mithilfe eines Flugzeuges funktioniert.

Wir vier plus zweier Piloten quetschten uns also in eine kleine Cessna. Tuckernd startete das Motorflugzeug, und nachdem sich der Hauptpilot kurz bei uns informierte, ob es losgehen kann, ging es auf in die Lüfte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir alle noch ein Lächeln im Gesicht.

Der kleine Flieger


Start: noch sind wir frohen Mutes
Nachdem das Flugzeug zu einem heiteren Schlängelflug ansetzte und sich der Magen meiner Mama und mir auf links drehte, war mir nicht mehr nach Lachen zumute.

Wenige hundert Meter unter uns sahen wir die Wüste von Nazca.
Dann erschienen helle Linien im braunen Einerlei. „Zur Linken ist jetzt der Wal zu sehen, 62 Meter lang“, knarzt die Pilotenstimme aus dem Kopfhörer, „das zwei Kilometer lange Trapez auf dem Hügel zu Ihrer Rechten.“
Bei jeder neuen Figur bewegte sich das Flugzeug auf und ab und von der rechten in die linke Seitenlage. Wir sollten die Bilder möglichst gut sehen.

So wie sich das Flugzeug bewegte, bewegten sich jedoch auch unsere Mägen.
Einige Figuren konnte ich erkennen, jedoch nicht alle. Ich war zu sehr darauf konzentriert, mich nicht zu übergeben.
Was kann ich sagen, wirklich angenehm war der Flug für mich und meine Mama nicht.
Toni fand das Ganze natürlich klasse. Auch mein Papa hatte erstaunlicherweise keine Probleme. Die Männer hatten eben stärkerer Mägen.

Abschließend kann ich sagen, dass das was ich gesehen habe, schon faszinierend war, aber wiederholen muss ich diesen Höllenflug auf keinem Fall.


Ende: zum Glück, endlich raus aus dem Ding