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Mittwoch, 2. Mai 2012

Die Nazca Linien


Abgesehen von den Nazcalinien gibt es in Nazca wirklich nicht viel zu sehen. Es ist eine staubige, dreckige Wüstenstadt, in der man nicht unnötig viel Zeit verbringen möchte.

Benannt sind die Linien, die Wüste und die Kultur nach der Stadt Nazca.
Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen, sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern. Beispielsweise sieht man dort Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen.
Oft sind die Figur bildenden Linien nur wenige Zentimeter tief.

Bei der Frage, wann genau die Nazcalinen entdeckt wurden, scheiden sich die Geister. Die einen sagen 1901, die anderen 1924 oder 1926.
Bei der Entstehung dieser mystischen Linien der Nazcakultur sind sich die Spezialisten schon einiger.

Entstanden sind die Bilder durch Entfernung der oberen Gesteinsschicht, die von Wüstenlack überzogen ist. Dieser Wüstenlack besteht aus einem rostroten Gemisch aus Eisen und Manganoxiden. Dadurch kommt das hellere Sedimentgemisch zum Vorschein und bildet deutlich sichtbare, beigegelbe Linien.

Weltweit bekannt wurden die Linien nach 1949 durch die Arbeit der Deutschen Maria Reiche. Bis zu ihrem Lebensende 1998 setzte sie sich unermüdlich für Schutz und Erhalt dieser Wüstenfiguren ein und bemühte sich um deren Interpretation.

Viele der Figuren sind durch Fuß und Autospuren zerstört worden. Erst durch die Initiative Reiches ergriff die peruanische Regierung Maßnahmen, um eine weitere Zerstörung zu verhindern. Auf Maria Reiches Betreiben hin wurden die Geoglyphen 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt. 

Durch ihre enorme Größe sind die Figuren nur aus großer Entfernung zu erkennen, was am besten mithilfe eines Flugzeuges funktioniert.

Wir vier plus zweier Piloten quetschten uns also in eine kleine Cessna. Tuckernd startete das Motorflugzeug, und nachdem sich der Hauptpilot kurz bei uns informierte, ob es losgehen kann, ging es auf in die Lüfte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir alle noch ein Lächeln im Gesicht.

Der kleine Flieger


Start: noch sind wir frohen Mutes
Nachdem das Flugzeug zu einem heiteren Schlängelflug ansetzte und sich der Magen meiner Mama und mir auf links drehte, war mir nicht mehr nach Lachen zumute.

Wenige hundert Meter unter uns sahen wir die Wüste von Nazca.
Dann erschienen helle Linien im braunen Einerlei. „Zur Linken ist jetzt der Wal zu sehen, 62 Meter lang“, knarzt die Pilotenstimme aus dem Kopfhörer, „das zwei Kilometer lange Trapez auf dem Hügel zu Ihrer Rechten.“
Bei jeder neuen Figur bewegte sich das Flugzeug auf und ab und von der rechten in die linke Seitenlage. Wir sollten die Bilder möglichst gut sehen.

So wie sich das Flugzeug bewegte, bewegten sich jedoch auch unsere Mägen.
Einige Figuren konnte ich erkennen, jedoch nicht alle. Ich war zu sehr darauf konzentriert, mich nicht zu übergeben.
Was kann ich sagen, wirklich angenehm war der Flug für mich und meine Mama nicht.
Toni fand das Ganze natürlich klasse. Auch mein Papa hatte erstaunlicherweise keine Probleme. Die Männer hatten eben stärkerer Mägen.

Abschließend kann ich sagen, dass das was ich gesehen habe, schon faszinierend war, aber wiederholen muss ich diesen Höllenflug auf keinem Fall.


Ende: zum Glück, endlich raus aus dem Ding

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