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Mittwoch, 7. Dezember 2011

El Calafate

El Calafate

In der Nacht vom 26.11 zum 27.11. erreichten wir El Calafate. Nach der langen Busfahrt freuten wir uns nachts um zwei Uhr früh auf ein schönes warmes Bett. Unsere Wünsche gingen mehr als in Erfüllung. In unserem Budgethotel, dem Marcopolo Suites, hatten wir ein Vierbettzimmer. Diesmal jedoch um einiges luxuriöser, als in den Hostels zuvor. Es gab keine Doppelstockbetten, sondern Einzelbetten, die nebeneinander standen. Das Zimmer war groß, genauso wie das Bad. Als scheinbar einziges Zimmer hatten wir einen Balkon.
Das Highlight waren jedoch die Betten. Entsprechend deutschen Verhältnissen, hatten die Matratzen eine anständige Dicke, waren nicht zu weich und mit einer Länge von 2,10 m ein Segen für Toni. Kurz um, wir schliefen wie Babys.
Nachteil dieser eher luxuriösen Unterkunft war jedoch der soziale Aspekt. Die Gäste des Hotels waren entweder Familien oder Paare höheren Alters. Nette Gespräche gab es, aber die geselligen Runden, wie in Ushuaia, blieben aus. Aber man kann ja nicht alles haben J.

Nach einem langen und erholsamen Schlaf, stürzten wir uns in den ersten Tag in El Calafate und informierten uns über die Sehenswürdigkeiten. Die Stadt an für sich ist nicht so spektakulär, trotzdem sehr touristisch.
Die Sehenswürdigkeiten um die Stadt herum sind schon erwähnenswerter. Da gibt es zum einen die Lagunen Nimez und Argentino, die wir auch schon von unserem Balkon aus sehen konnten. Zum anderen den Gletscher Perito Moreno. Ein absolutes Muss, wenn man in El Calafate ist.
Am 28.11. unternahmen wir eine kleine Wanderung zu den Lagunen, die sich am Stadtrand befinden. An diesem Tag hatte Patagonien, als Land der Winde, seinem Namen alle Ehre gemacht. Einmal mehr mussten unsere Wind-und Regenjacken beweisen, dass sie auch halten, was sie versprechen. Zum Glück taten sie das. Trotzdem konnten sie den Wind nicht davon abhalten uns ins Straucheln zu bringen. Auf Grund des Windes, nahm das Wasser bizarre Formen an. Die zahlreichen Möwen, Flamingos und anderen Vögel hatten auch Probleme, dem Wind standzuhalten. Dieses Naturschauspiel war lustig anzuschauen.



Um einiges bizarrer, faszinierender und spektakulärer war jedoch der Perito Moreno, den wir am Tag darauf zu sehen bekamen.
Die Tagestour begann früh um sieben, was nach einem abermals erholsamen Schlaf für uns natürlich kein Problem war. Nach einer einstündigen Busfahrt erreichten wir den südlichen Teil des Parque Nacional Los Glaciares. Schon von weitem konnte man das Eis schimmern sehen. Je näher wir kamen, desto imposanter wurde der Anblick dieses Gletschers. Der Perito Moreno ist 40 km lang, 5 km breit und 60 m hoch. Nicht seine Ausmaße machen ihn so außergewöhnlich, sondern die Tatsache, dass er der stabilste Gletscher der Welt ist und kontinuierlich wächst, 2 m täglich. Aufgrund des Drucks, der entsteht, wenn der Gletscher sich von hinten immer weiter nach vorne schiebt, kalbt er riesige Eisbrocken. Sprich von der Gletscherzunge brechen haushohe Eisberge ab.
Von dem Aussichtspunkt aus, den wir zuerst besuchten, hatten wir einen wunderbaren Blick auf diesen Koloss. Wir konnten miterleben, wie er kalbt, was sowohl visuell, als auch akustisch spektakulär war. Zuerst hörte man ein lautes Donnern, wie bei einem aufkommenden Gewitter und dann stürzte ein riesiger Eisbrocken mit lautem Getöse ins Wasser. Wahnsinn, welche Kraft die Natur doch hat.
Das eigentliche Abenteuer dieses Trips, lag jedoch noch vor uns. Im Anschluss an die Besichtigung aus der Ferne, folgte eine Gletscherwanderung. Zuerst fuhren wir mit einem Boot auf die andere Seite des Gletschers. Anschließend bewältigten wir einen einstündigen Anstieg durch Lenga-Wälder, bis wir auf der Höhe des Gletschers waren und in ihn einsteigen konnten. Der Sicherheit wegen, bekamen wir Steigeisen angezogen, dann ging es los.
Wir fühlten uns wie bei einer Arktisexpedition und machten uns auf die Wanderung in ein uns unbekanntes Land. Man kann es wirklich als Eisland bezeichnen. Hier auf dem Gletscher wurden uns erst die wahren Ausmaße dieses Riesen bewusst.
Wir stiefelten an tiefen Schluchten, die ins Unendliche zu führen schienen und blauen Seen vorbei, wo man glaubte, bis auf den Grund schauen zu können. Tatsächlich gehen diese Seen aber 10 - 30m in die Tiefe. Das klare Wasser gaukelt dem Auge nur vor, dass es nicht tief ist. Unnötig zu sagen, dass dieses Wasser ausgezeichnet schmeckt.
Ein wahres Wunderwerk ist die Farbe dieser Seen und auch der Schluchten. Noch nie im Leben habe ich so ein fast künstlich erscheinendes schimmerndes Blau gesehen. Wie dieses Blau entsteht, verrate ich euch an dieser Stelle allerdings nicht. Ich kenne die Antwort. Wer sie wissen will, nutzt einfach eines der zahlreichen Informationsmittel.
Nach ca 4 h Stunden, die uns vorkamen wie sechs, war die Trekkingtour zu Ende und wir betraten wieder den altbekannten Waldboden.
Auf der Rückfahrt mit dem Boot bekamen wir als kleines Bonbon ein Glas Whisky, natürlich mit Gletschereis. Mit dem Glas in der Hand konnten wir beobachten, wie der Gigant vor unserem Auge immer kleiner wurde. Die bizarren Eindrücke ließen wir auf uns wirken.

Am 30.11. reisten wir weiter nach El Chalten, das nur 4 Stunden von El Calafate entfernt liegt. Von El Chalten aus konnten wir den Nordteil des Nationalparks bewandern. Im Gegenteil zu El Calafate muss man hier keinen Eintritt bezahlen und kann ohne einen Guide die Wälder und Berge erkunden. Da mir bei der Wanderung am 30. meine Tollpatschigkeit in die Quere gekommen ist und ich einen kleinen Unfall hatte, wird Toni den Reisebericht fortsetzen.






4 Kommentare:

  1. WOW, das sieht kälter aus als es sich gerade in München anfühlt. 10 Grad und Regen hier...
    Die Eislandschaft sieht beeindruckend aus. Würd' ich gerne auch mal selbst sehen.
    Liebe Grüße

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  2. Schön frostig...passt ja zur Weihnachtszeit ;-p Wenn nur mal bei uns ein wenig Schnee fallen würde! Sarah, was hast du denn wieder angestellt...aber es scheint dir ja hoffentlich gut zu gehen?!

    LG & einen schönen 3. Advent wünsch ich euch ;-)

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  3. beeindruckende Bilder....bei uns regnet es nur...von Schnee gibts weit und breit nichts zu sehen :-(
    ...mensch Sarah was ist passiert???

    Liebe Grüße,
    Kathrin

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