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Samstag, 7. Juli 2012

Bogota

Bogota

Bogota ist eine der schönsten Hauptstädte, in denen wir bisher waren.
Unser Hostel war in einem Künstlerviertel La Candelera. Es gab viele kleine Gassen, bunte Häuser und sehr gute Restaurants.
In Bogota aßen wir das beste Sushi überhaupt. Da könnten die Sushi Restaurants in Erfurt nicht mithalten.

Nicht nur die Stadt allein, sondern auch die nette Gesellschaft, die wir hatten, machten die Zeit so unvergesslich.
Auf den Galapagos Inseln lernten wir das australische Paar Michelle und Brenton kennen. Da unsere Reiserouten ähnlich waren, sagten wir zum Abschied, dass wir uns vielleicht in Bogota nochmal treffen könnten    
Am zweiten Tag unserer Anreise fand das freudige Wiedersehen statt. Da Brenton und Michelle schon zwei Tage vor uns in Bogota ankamen, wussten sie, welche Sehenswürdigkeiten man sich anschauen sollte. Wir beschlossen, eine Kirche aus Salz zu besichtigen. Anschließend fuhren wir mit einer Seilbahn auf den Hausberg (La Monserat) von Bogota, wo sich die gesamte Stadt zu unseren Füßen erschloss.

Wir erwarten eigentlich eine Kirche, die aus Salz erbaut wurde, jedoch lagen wir da nicht ganz richtig. Um die Kirche zu sehen, mussten wir unter Tage. Es stellte sich heraus, dass wir uns in einem ehemaligen Salzbergwerk befanden. Nachdem man hier kein Salz mehr abbaute, machte man daraus eine Kirche.
An vielen der salzigen Wände hingen goldene Kreuze. Das schummrige Licht und die Einbuchtungen erinnerten mich eher an eine Gruft, als an eine Kirche. Eindrucksvoll war das ganze allemal.




Wieder zurück in der Stadt, fuhren wir mit der Seilbahn auf den Berg. Unter uns konnten wir das gesamte Ausmaß dieser Stadt sehen. Noch von hier oben hörten wir die starke Geräuschkulisse von Bogota.

Nachdem wir für unser Abendessen eingekauft hatten, liefen wir zu Brentons und Michelles Appartement. Toni kochte für uns seine fabelhaften Spaghetti Carbonara.
Wir ließen den Abend mit Gesellschaftsspielen ausklingen, denn nach 21.30 Uhr sollte man in Bogota nicht mehr auf der Straße umherlaufen. Dann kann es gefährlich sein, vor allem für Touristen. Die Einheimischen folgten diesem Kredo ebenfalls. Nach 21 Uhr waren die Straßen in unserem Bezirk wie leer gefegt. Nur die zahlreichen Obdachlosen waren noch zu sehen. Ich fand es traurig zu sehen, dass viele von ihnen noch sehr jung waren. Wir haben uns sagen lassen, dass bei ihnen oft Drogen zu ihrer Situation beigetragen haben.




Der nächste Tag stand im Zeichen des Fußballs. Deutschland spielte gegen die Niederlande und gewann natürlich. Im Anschluss an das Spiel weihten wir Michelle und Brenton in den Nationalsport Kolumbiens ein. Toni und ich spielten Tejo das erste Mal in Salento. Es funktioniert wie folgt:
Man nehme einen 1-3 kg schweren metallenen Stein, genannt Tejo und werfe ihn auf einen 5-15m entfernten Kasten. Der Kasten ist mit Ton gefüllt und hat eine Neigung von 45°C. In der Mitte des Tons ist ein Eisenring eingedrückt. Um den Ring herum werden vier mit Schießpulver gefüllte Plättchen leicht in den Ton gedrückt.
Ziel des Spieles ist es, den Tejo so zu werfen, dass er entweder im Ton haften bleibt, den Ring trifft, das Schießpulver zum explodieren bringt oder Ring und Schießpulverplättchen trifft.
Der Tejo liegt in der flachen Hand, wird mit dem Daumen festgehalten und mit Schwung aus dem Unterarm nach vorne geworfen. Keinesfalls darf er über den Kopf geworfen werden. Vom Treffen des Tons bis zum Treffen von Schießpulver und Ring steigt die Punktzahl von 1 - 9. Die Mannschaft, die zuerst 21 Punkte hat, gewinnt.

Für uns vier war das ganze ein langes Spiel, denn im Werfen waren wir keinesfalls so versiert, wie die Einheimischen. Diese fangen mit Tejo spielen schon im Jugendalter an.
Statt Eintritt zu bezahlen, muss man einen Kasten Bier kaufen. Das macht das gesamte Spiel noch lustiger. Da wir jedoch 2 Frauen im Team hatten, konnten wir den Besitzer der Anlage auf eine halbe Kiste runterhandeln.

Dieser Nationalsport ist ein Männersport in Kolumbien, weshalb Michelle und ich auch schief angeschaut wurden. Das war uns aber egal, wir hatten unseren Spaß.
Ein Einheimischer, der sich nicht über uns lustig machte, verfolgte interessiert unsere schlechten Wurfkünste. Er war sehr nett, denn er gab uns Verbesserungstipps und siehe da, das ganze klappte besser. Ich traf einmal das Schießpulver und mehrmals den Ton. Toni war über mein gutes Werfen und Zielen erstaunt. Sonst ist meine Koordination mit Werfen und Fangen nicht besonders.
Manchmal kam es vor, dass die Einheimischen, die ihren Nationalsport schon 20 Jahre betreiben, den Ton nicht trafen. Dann waren auch wir schadenfroh.



Am Abend besuchten wir das beste Restaurant der Stadt. Der Ruf des „Andres Carnes de Res“ eilt ihm weit voraus. Dessen hohe Preiskategorie allerdings auch, denn es befindet sich im teuersten Viertel von Bogota.
Unser Hunger hielt sich in Grenzen und als wir die Preise sahen, verging er uns ganz. Zwar soll es hier das beste Fleisch der Stadt geben, aber das war es uns nicht wert. Die passende Kleiderordnung hatten wir mit unseren Backpacker typischen Jeans und T-Shirt auch nicht an. Alle um uns herum waren sehr schick und teuer angezogen. Lange Rede kurzer Sinn, wir legten die Karte zurück und verließen das Restaurant. Leider entsprachen auch die anderen Restaurants nicht unseren Preisvorstellungen. Wir endeten in einem Pub, wo wir uns Empanadas teilten. Sie waren ihren Preis nicht wert.

Am folgenden Tag besuchten wir das Museum del Oro. Wie der Name schon sagt, werden hier ausschließlich Sachen aus Gold ausgestellt. Dazu gehörten Schmuckstücke und Ornamente, die vergangene Kulturen herstellten.






Anschließend waren wir mit Michelle und Brenton essen. Danach hieß es wehmütig Abschied nehmen. Sie hatten am Abend einen Flug nach Europa, wo sie noch einen weiteren Monat umherreisen, bevor sie nach Australien zurück fliegen.
  


Die restlichen Tage in Bogota spazierten wir in der Stadt umher und besuchten ein weiteres Museum. Botero, dessen Werke hier ausgestellt wurden, bevorzugt es, dicke Menschen und Tiere zu malen oder Skulpturen auszustellen.



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