Salento
Salento ist ein kleiner, einladender Ort, der für
seinen guten Kaffee, schöne Wanderwege und nette Menschen bekannt ist.
Unser Hostel wurde von einer spanischen Familie
betrieben. Obwohl Mutter und Vater Englisch verstanden und auch sprechen
konnten, antworteten sie uns immer in gut verständlichem Spanisch.
Das fanden wir toll. Oft kommt es in Hostels vor, dass
die Inhaber sofort mit Reisenden Englisch sprechen, wenn sie merken, dass sie nur
gebrochen Spanisch sprechen können. Auch wenn man weiterhin versucht Fragen auf
Spanisch zu stellen, erhält man nur eine englische Antwort. Oft ist dieser Fakt
für uns frustrierend, denn Englisch sprechen wir schon gut.
Mit dem Spanisch hapert es jedoch noch ziemlich. Wir
sprechen einfach zu viel Deutsch und Englisch. Aus diesem Grund freuten wir uns
sehr, dass Lisa, die Mutter, uns ein paar neue Worte beibrachte.
Neben dem guten Frühstück und den sauberen Zimmern hatte
diese Unterkunft noch zwei lustige Tiere zu bieten. Zum einen war das die Katze
Mono, die riesig und sehr verschmust war. Zum anderen der Hund, namens Freud.
Freud liebte es, wenn man seinen Hintern kraulte, dafür
ging er sprichwörtlich in die Knie. Hörte man auf, bettelte er sofort um mehr.
Gar nicht gut bekamen ihm die morgendlichen Minispaziergänge von 5 bis 10 Minuten.
An einem Morgen kam Lisa mit einem total erschöpften Freud wieder. Er klappte
auf dem Boden zusammen und hechelte, wie nach einem hundert Meter Lauf.
Gesund sah das nicht aus.
An einem sonnigen Tag unternahmen wir eine fünfstündige
Wanderung ins Valle de Cacuro. Wir starteten auf einem staubigen Pfad und
durchquerten einen dschungelartigen Wald, wo wir halb zerfallene Hängebrücken
überqueren mussten. Auf 2.860 m Höhe fanden wir uns in einem Nadelwald
wieder, der uns sehr an unseren schönen Thüringer Wald erinnerte. Da kamen
Heimatgefühle auf.
Von einem Aussichtspunkt blickten wir in das unter uns
liegende Tal. Der Anblick war sehr schön, aber auch etwas seltsam.
Wir standen in einem Nadelwald und blickten auf grüne Wissen,
auf denen Kühe grasten hinunter. Zwischen all dem ragten Wachspalmen aus der
Erde. Sie sind für diese Gegend sehr typisch und haben ihren Namen von ihren
wachsähnlich, aussehenden Blättern.
Wachspalmen |
Der Kaffeebauer war so, wie ich es mir vorstellte:
sonnengebräunte Haut, einen Schnauzer, Gummistiefel an den Füßen und einen Cowboyhut
auf dem Kopf.
Er zeigte uns seine Kaffeeplantagen und erklärte uns
die Herstellung von Kaffee. Erstaunlich fand ich, dass die Kaffeebohnen 7 Jahre
vom Samen bis zur reifen Bohne benötigen.
Im Anschluss an die Führung probierten wir eine Tasse
seines Kaffees.
Ich bin eigentlich nicht so der Kaffeefan, aber dieser
schmeckte mir richtig gut, gar nicht bitter und sehr aromatisch. Da schlugen
Toni und ich gleich zu und kauften ein paar Päckchen. Frischer bekommt man ihn
sonst nirgends.
Traurig ist jedoch die Tatsache, dass der Mann für
seine ganze Arbeit gering entlohnt wird. An 70 kg Kaffee verdient er 1,50 USD.
Wie überall auf der Welt machen die großen Firmen, an die er verkauft, das
große Geld.
ein Kaffeebauer |
der Beginn der Kaffeebohne |
reife Kaffeebohnen |
Kaffeeplantage |
Natürlich ließen wir uns die Partie Deutschland gegen Portugal nicht entgehen. In einer der zahlreichen Billardkneipen fanden wir einen großen Fernseher, um uns das Spiel an zu schauen.
Trotz der vielen Holländer und Südamerikaner, die für Portugal waren, setzte sich Toni stimmgewaltig durch und feuerte unsere Mannschaft an. Wie ihr wisst mit Erfolg. Ein wahrhaft schönes Tor von Gomez zum 1 – 0.
Trotz der vielen Holländer und Südamerikaner, die für Portugal waren, setzte sich Toni stimmgewaltig durch und feuerte unsere Mannschaft an. Wie ihr wisst mit Erfolg. Ein wahrhaft schönes Tor von Gomez zum 1 – 0.
Ich hätte gern eine Tasse des exklusiven Kaffees angeboten, wenn ihr wieder da seid. Wir hatten ja auch mal ne Kaffeepflanze, aber das hiesige Klima ist ihr nicht so bekommen...ist leider eingegangen ;-) und so wird aus Torsten kein Kaffeeplantagenbesitzer mehr!
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