Karneval in Oruro
Das größte alljährliche Fest, bei dem die Menschen die Arbeit hinter sich lassen und über Tage hinweg ausgelassen feiern, ist der Karneval. Aus allen Richtungen des Landes pilgern die Menschen in das Zentrum des spaßigen Treibens, um mit ihren Gleichgesinnten zu tanzen und feiern. Willkommen in Oruro.
Um dem „allgemeinen“ Deutschen gerecht zu werden, versuchten wir natürlich unsere Plätze so früh wie möglich zu reservieren. Leider haben wir dabei einen nicht wesentlich geringen Faktor außer Acht gelassen. Der „allgemeine“ Bolivianer kennt die deutsche Präzision und Vorsorgetaktik nicht.
Der Versuch, 8 Tage vor dem Karnevalsumzug, Karten für die mehrere Kilometer lange Tribüne auf der Straße des 6ten August zu bekommen, war also von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Ein klares Indiz dafür war, die nicht fertiggestellte Tribüne, die nur in ihren Grundzügen zu erkennen war. So mussten wir uns mit den Aussagen zufrieden geben, dass wir doch die Karten einen Tag vor dem Umzug kaufen sollten. Es wäre dann immer noch ausreichend Zeit.
Der Versuch, 8 Tage vor dem Karnevalsumzug, Karten für die mehrere Kilometer lange Tribüne auf der Straße des 6ten August zu bekommen, war also von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Ein klares Indiz dafür war, die nicht fertiggestellte Tribüne, die nur in ihren Grundzügen zu erkennen war. So mussten wir uns mit den Aussagen zufrieden geben, dass wir doch die Karten einen Tag vor dem Umzug kaufen sollten. Es wäre dann immer noch ausreichend Zeit.
Erfolgreicher verlief der Versuch, ein Domizil für die 3 Tage des Karnevals zu finden. Für den lächerlich geringen Preis von 200 US$, für ein schmales Bett in einem kleinen Zimmer, hatten wir Gewissheit, dass wir eine Unterkunft in 8 Tagen haben werden. Der Preis für das gleiche Bett im selben Zimmer für die restliche Zeit des Jahres beträgt 10 US$ (ebenfalls für 3 Nächte).
Da wie auch allgemein so gültig in Oruro Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, liegt die Entscheidung bei jedem selbst. So entschlossen wir uns diesen horrenden Preis zu bezahlen. Verglichen mit den anderen Preisen, konnten wir noch zufrieden sein. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, mehr als 500 US$ für ein Bett zu bezahlen.
Nachdem wir alles in Oruro mehr oder weniger erledigen konnten, beschlossen wir die restlichen Tage vor dem Karneval an einem anderen Ort zu verbringen. Oruro hat außer dem Karneval nicht viel zu bieten.
Da wie auch allgemein so gültig in Oruro Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, liegt die Entscheidung bei jedem selbst. So entschlossen wir uns diesen horrenden Preis zu bezahlen. Verglichen mit den anderen Preisen, konnten wir noch zufrieden sein. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, mehr als 500 US$ für ein Bett zu bezahlen.
Nachdem wir alles in Oruro mehr oder weniger erledigen konnten, beschlossen wir die restlichen Tage vor dem Karneval an einem anderen Ort zu verbringen. Oruro hat außer dem Karneval nicht viel zu bieten.
Die nächsten acht Tage nutzten wir, um die Region um Cochabamba zu erkunden, mehrere Ärzte zu konsultieren, die höchste Christusstatur der Welt und das Haus des einstmals reichsten Mannes (Simon Patiño) Boliviens zu besichtigen.
Mit voller Vorfreude auf das anstehende Fest reisten wir nach Oruro zurück. Die Busfahrt erwies sich, wie so oft, als Qual. Es ist wahrhaft kein angenehmes Gefühl, wenn eine vollgeschissene Windel neben dir gewechselt wird. Wenigstens oder leider, kommt darauf an ob man es aus meiner oder aus Sicht der Natur betrachtet, wurde die prallgefüllte Windel direkt aus dem Fenster des fahrenden Busses befördert.
Die Arbeiten in Oruro waren in den vergangen Tagen weit fortgeschritten. Die Tribüne war bis auf wenige Stellen fertig, die Werbebanner erstrahlten in neuem Glanz und die Sicherheitszäune waren aufgestellt.
Unsere Suche nach einem guten Platz auf der Straße des 6ten August wurde schnell mit Erfolg gekrönt. Wir konnten 2 Plätze für 600 Bolivianos (ca. 60 €) kaufen. Dafür hatten wir die Zusage, dass wir die Plätze für Samstag und Sonntag bekommen würden.
Der Festumzug begann am Freitag, den 17.02. um 08:00 Uhr. Die Tribüne war noch sehr spärlich gefüllt. Die meisten Besucher trudelten erst gegen die Mittagszeit ein.
Der Umzug dauert den ganzen Tag bis weit in die Nacht hinein an.
Gegen 12:30 verließen wir unsere Plätze um etwas zu essen und um uns ein paar Dosen Sprühschnee und Bier zu kaufen. Die zahlreichen Attacken, die wir erleiden mussten, konnten wir nicht auf uns sitzen lassen. Das Bier wurde ausschließlich gekauft, um die Hemmschwelle soweit zu senken, damit auch die jüngsten Gegner gnadenlos bekämpft werden konnten.
Eine Amerikanerin sagte zu mir: „ Es macht einfach mehr Spaß die Leute voll zu sprühen“. Und sie sollte damit vollkommen Recht behalten. Unsere anfänglichen Vorsätze uns nur zu verteidigen, ließen wir so schnell fallen, wie ein leidenschaftliches, junges Paar die Kleidung vor dem ersten Sex.
Unzählige Dosen Sprühschaum und Bier später verfolgten wir nach wie vor den Marathon gespannt. Bis um 05:00 Uhr sollten neue Gruppen die Parademeile entlang laufen. Um 01:00 Uhr hatten wir genug vom beobachten.
Mit Regenkleidung (guter Schutz gegen den Schaum) und ein paar Dosen Bier wurden wir Teil des Umzugs. Wir durchbrachen mit einigen anderen Leuten aus unserem Hostel die Absperrung und schlossen uns dem Umzug an.
Im Einklang mit riesigen Tanzgruppen, feierten wir unseren Weg bis zum Plaza (Hauptplatz). Den unzähligen ,,Beso“- Schildern(Küss-Mich), die wir passierten, leisteten wir natürlich folge.
Nach eineinhalb Stunden des Tanzens und des begleiten des Umzugs entschlossen wir uns den Heimweg anzutreten. Gegen 03:00 erreichten wir unser 200 US§ Bett.
Den folgenden Tag schliefen wir etwas länger. Wir entschlossen uns einfach etwas später zum zweiten Teil des Umzugs zu gehen...
Sarah - Opfer des allgegenwärtigen Sprühschaums |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen